Demenz Balance Workshops gehen in die 2. Runde

Wir freuen uns, nach der Pilotphase im Jahr 2018 in Kooperation mit Silke Steinke von der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V. nun ins zweite Jahr der Demenz Balance Workshops zu starten!

Der Workshop wurde im letzten Jahr ins Leben gerufen, um auch älteren Teilnehmenden mit beginnender Demenz weiterhin die Möglichkeit zu geben, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe mit Schülerinnen und Schülern zu erleben.

Silke Steinke von der Alzheimer Gesellschaft gibt einen kurzen theoretischen Einstieg in das Themenfeld Demenz, bevor es in die praktische Selbsterfahrung geht.

Am Dienstag kamen zahlreiche engagierte junge Kulturistinnen und Kulturisten vom Lise-Meitner-Gymnasium (Osdorf) sowie vom Johannes-Brahms-Gymnasium (Bramfeld) zusammen, um sich auf die Selbsterfahrung mithilfe des Demenz Balance Modells einzulassen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren den kontrollierten simulierten Verlust der eigenen Identität in der Früh-Phase der Demenz: Im Modell werden zunächst drei persönliche Erinnerungen jedes Teilnehmenden entnommen. Im Anschluss gehen die Teilnehmenden in den Austausch über ihre Gefühle und Bedürfnisse.

Ganz konzentriert und nah bei sich selbst – jeder füllt das Modell mit individuellen Erinnerungen.
In Gruppen tauschen sich die Teilnehmenden aus.
Es wird engagiert und lebhaft diskutiert.
Wie fühle ich mich, wenn bestimmte Erinnerungen plötzlich fehlen? Oder gar Unsicherheit darüber herrscht, welche Erinnerung mir gerade verloren gegangen ist?

Neben unseren Schülerinnen und Schülern haben wir am Dienstag Sophie Rosentreter von Ilses weite Welt sowie die Projektlehrerin Maike von Elm vom Johannes-Brahms-Gymnasium als Gäste und Teilnehmende begrüßen dürfen. Gemeinsam mit ihnen haben die Schülerinnen und Schüler eigenständig Handlungsoptionen entwickelt, um angemessen und mit Einfühlungsvermögen auf herausfordernde Situationen in der Begleitung reagieren zu können.

Welche Bedürfnisse habe ich in Situationen, in denen mir eine Erinnerung fehlt? Wie kann eine Kommunikation auf Augenhöhe aufrecht erhalten werden?

Die Selbsterfahrung ermöglicht es Ihnen, nicht nur im Projekt KULTURISTENHOCH2 sondern auch im Alltag Unterstützung für Menschen mit beginnender Demenz zu leisten. Sie erfahren den Wunsch nach Kontakt auf Augenhöhe und Unterstützung, die fern von Bevormundung und Negierung liegt, sondern vielmehr die individuellen Bedürfnisse genauer in den Blick nimmt.

Wir danken allen Teilnehmenden – und insbesondere den aufgeschlossenen Schülerinnen und Schülern – für ihre motivierte Mitarbeit und die Bereitschaft, sich auf diese Selbsterfahrung einzulassen! Ihr leistet mit eurem Engagement einen wichtigen sozialen Beitrag und bereitet den Weg für eine Gesellschaft, die sich durch Empathie, Teilhabe und Zusammenhalt auszeichnet.

Text + Fotos: Jennifer Lim | KULTURISTENHOCH2