KULTURISTENHOCH2 dankt der DEUTSCHEN POSTCODE LOTTERIE

Über diese Spende freuen wir uns sehr und danken den Teilnehmer*innen der neuen Sozial-Lotterie herzlich für die Unterstützung der vorbereitenden Schüler-Trainings! Sie sind so wichtig für das Verständnis und den Zusammenhalt der Generationen.

Bei KULTURISTENHOCH2 sind die Vorbereitungen der künftigen ehrenamtlichen „Begleiter*innen auf Zeit“ obligatorisch. Die Jugendlichen erhalten viele Einblicke in das Erleben eines älteren Menschen. Das ist für die Sicherheit und das Vertrauen der Senior*innen sehr wichtig – genauso wie für die eigene Sicherheit der jungen Menschen!

Dankbar sind wir nicht nur dafür, dass wir die hohen Kosten für zusätzliches Personal, für Material und Gruppen-Fahrkarten für den HVV bei diesen Trainings durch die Spende der Deutschen Postcode Lotterie finanzieren können, ….

Der ganze GERT simuliert z.B. Einschränkungen im Bereich Hören &Sehen, den Kraftverlust – insgesamt wiegt diese Ausrüstung 32 kg – und die Versteifung von Gelenken

… auch ein zweiter eigener Alters-Simulations-Anzug GERT konnte mit dieser Spende angeschafft werden. So wird es mehr und auch sehr jungen Menschen ermöglicht, die typischen Einschränkungen, die uns im Alter ereilen  können, am eigenen Leib zu erfahren.

Das fünfstündige Praxis-Training führte insgesamt 77 jungen Menschen von unserer „Basis“ im Hartwig-Hesse-Quartier in voller „Altersausrüstung“ mit Rollstühlen, Rollatoren und Gehstöcken, die wir uns für diese Trainings-Tage von einem professionellen Anbieter ausleihen, zunächst zum U-Bahnhof. Für eingeschränkte Menschen ist es eine besondere Herausforderung, sicher an die Geleise zu gelangen, sich im Gedränge zu orientieren und die richtige Ausgangsposition zu erlangen, damit der U-Bahn-Fahrer sie sieht.

U-Bahnhof Berliner Tor

Nach Ankunft am Hamburger Hauptbahnhof und einem kurzen Spaziergang über Kantsteine und einige Hindernisse an zu passierenden Baustellen, ging es bei schon warmen Temperaturen zu unserer „Wechsel“-Station im Foyer des Ohnsorg Theaters.

Diese zierliche junge Frau nimmt durch Teile des Alterssimulationsanzugs ganz unwillkürlich die Haltung eines eingeschränkten Menschen ein

Weiter geht es nach kurzer Pause zur Bus-Station in der Kirchenallee, denn auch Busfahren will gelernt sein und gehört zu den alltäglichen Herausforderungen alter Menschen.

Trainerin Gundula Grimm mit drei eingeschränkten Schülerinnen.

Im Bus ist es heute nicht so eng – die Schüler*innen finden ideale Bedingungen vor und auch der Busfahrer des HVV hilft mit, das Alters-Erleben so perfekt wie möglich zu gestalten. Er weist auf den blauen Rollstuhl-Signal-Knopf hin, der jedem Fahrer den Ausstiegswunsch eines Rollifahrers signalisiert. Wenn dieser betätigt wird, bringt der Busfahrer automatisch oder per Hand eine Rampe an den mittleren Bus-Ausstieg, sodass Rollstuhl fahrende Kunde sicher auf den Gehsteig gelangen kann.

Im 6er-Bus in der Langen Reihe
Im 6er-Bus in der Langen Reihe – bei soviel Anstrengung darf auch gelacht werden

Das fünf-stündige Trainingserlebnis wird abgerundet durch einen Einkauf bei unserem Partner EDEKA-Niemerszein in der Langen Reihe. Hier bemerken die jungen Menschen, wie sich Ältere oft in ihren Ansprüchen reduzieren müssen,  weil wegen des eingeschränkten Sehvermögens nicht alles gefunden wird. Oft fehlt beim Einkauf jemand, den man befragen kann oder der behilflich ist,  Artikel aus den höheren Regalen anzureichen.

Der Einkauf im Rollstuhl ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie sich die Lebenssituation verändert – die Hilfsbedürftigkeit steigt
Letzte Herausforderung: das Bezahlen an der Kasse. Wer kennt nicht die eigene Ungeduld, wenn es da mal nicht schnell genug geht!

Diese junge Dame hat sich nach dem Training sehr freundlich und berührt bei uns bedankt:

„Sie haben mir heute geholfen, meine in Berlin lebende Großmutter besser zu verstehen. Sie klagt so häufig über ihre Altersgebrechen. Nun weiß ich endlich, wovon sie spricht.

Zum Abschluss stellen die Schülerinnen und Schüler das Erfahrene nochmals vor und präsentieren ihre Erkenntnisse. Alle zeugen dem Alter nun deutlichen Respekt und sind beeindruckt, dass ältere Menschen ihr Leben häufig doch noch sehr aktiv gestalten.

Es wird präsentiert
Die Ergebnisse sind anschaulich

Im September werden nochmals über 50 Schülerinnen und Schüler in gleicher Weise vorbereitet. Wir freuen uns schon jetzt darauf.

Diese Trainings werden ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie, Edeka Niemerszein St. Georg, Hartwig-Hesse-Stiftung, MPM – Mensch im Mittelpunkt, Ohnsorg-Theater und Gundula Grimm sowie die tatkräftige Hilfe von mehreren externen Helferinnen und Helfern

Text: KULTURISTENHOCH2 | Christine Worch

Fotos: KULTURISTENHOCH2 | Christine Worch, Emanuela Poll