Senioren-Netzwerktreffen mit Rückblick und Ausblick

Die Netzwerktreffen für Seniorinnen und Senioren von KULTURISTENHOCH2 in den Stadtteilen waren gut besucht. Besonders in Horn und Rahlstedt waren viele Interessierte zum „Schnuppern“ gekommen.

Vier neue Teilnehmer*innen haben sich sofort angemeldet und hatten dafür Kopien ihrer Rentenbescheide oder des HVV-Sozialtickets mitgebracht.

Projektgründerin Christine Worch ist in diesen Wochen in allen Stadtteilen Hamburgs, wo KULTURISTENHOCH2 bereits umgesetzt wird, unterwegs. Einmal im Jahr lädt das Projekt die teilnehmenden Senior*innen ein, einander kennenzulernen und sich gemeinsam mit den Initiatoren auszutauschen. Dazu gibt es leckere Bewirtung und einen moderierten Mini-Workshop, mit dem die Projektarbeit intern evaluiert wird. Dabei geht es darum, sowohl Anregungen als auch Kritik mitzunehmen. Wir danken der Justizbehörde – Bussgeldfonds – für die Mittel zur Durchführung dieser Treffen.

Friedrich-Ebert-Gymnasium, Heimfeld: Die Senior*innen waren besonders beeindruckt, dass Schulleiter Jörg Isenbeck sie persönlich willkommen hieß.

Im Hamburger Süden z.B. fand das Senioren-Netzwerk-Treffen am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Heimfeld statt. In der Kantine der Schule saß man an mit Frühlingsblumen geschmückten Tischen „unter sich“ und lauschte gespannt, welche Highlights das Projektjahr noch bringen wird. Ein wichtiger Termin ist der 4. Juni, wenn im Logenhaus an der Moorweide die Schirmherrin des Projekts, Senatorin Dr. Melanie Leonhard, die ehrenamtlichen Schüler*innen des Jahrgangs 2017/2018 aus sechs teilnehmenden Hamburger Schulen mit einer Ehrenamtsurkunde verabschieden wird. Ohne das unentgeltliche Engagement dieser Jugendlichen wäre das Projekt in den Hamburger Stadtteilen Bramfeld, Eidelstedt, Heimfeld, Horn, Rahlstedt und Winterhude gar nicht denkbar.

Nach getaner Workshop-Arbeit gab es überall eine Stärkung für die Senior*innen.

Wie sind die Erfahrungen derjenigen gewesen, die das kostenlose Kulturangebot genutzt und mit Oberstufen-Schüler*innen gemeinsam einen Abend verbracht haben? Die Harburger Senior*innen waren auf jeden Fall sehr begeistert. „Es war für mich ein unbeschreibliches Erlebnis, ein Ereignis, wunderschön“, lobte eine ältere Dame. Sie hatte Schuberts Winterreise in der Elbphilharmonie genossen. Dass sie dort jemals klassischer Musik lauschen würde, hätte sie sich nicht vorstellen können: „Die Karten waren für meinen schmalen Geldbeutel ja immer unerschwinglich.“ An ihrer Seite ein junger 18-Jähriger. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an: „Er war so offen und hat mir von sich aus ganz viel Persönliches erzählt“, berichtet sie. Offenbar hat dieses Kulturtandem auch nach außen sehr harmonisch gewirkt: „Leute, mit denen wir ins Gespräch kamen, dachten, er wäre mein Enkel“, freut sich die alte Dame.

Die Bramfelder und Winterhuder Senior*innen trafen sich auf KAMPNAGEL im Restaurant PEACETANBUL.

Ins Gespräch kommen, Geschichten und Erlebnisse aus einer völlig anderen Generation zu erfahren, das schafft neue Verbindungen zwischen Alt und Jung. Auch in den anderen Stadtteilen sind die Älteren höchst zufrieden. „Zuerst wollte ich einfach nur mal wieder ins Theater, weil das bei meiner Rente von 793 € ja einfach nicht drin ist – aber das wird fast unwichtig, wenn ich mich mit diesen jungen Schülerinnen und Schülern austauschen kann.“, meint ein 71-jähriger Herr aus Winterhude.

Das Team um Olcay Beiersdorfer und Ergün Yagbasan hat alles gegeben. Eine Seniorin dazu: „…Eine besondere Überraschung war natürlich das tolle Abendessen. So gut abgeschmeckte Salate habe ich lange nirgends angeboten bekommen……“
Noch werden Eindrücke auf Moderationskarten für uns festgehalten. Danach mundet dann der abschließende Gaumenschmaus.

Doch vollkommene Harmonie gibt es nicht immer. Ganz selten stimmt die Chemie auch mal nicht. Und so gibt es auch Kritik, für die Christine Worch an diesem Nachmittag sehr dankbar ist. Meist allerdings sind es organisatorische Schwierigkeiten, an denen es hakt. „Von solchen Mängeln wollen wir natürlich wissen, damit wir sie abstellen und die Abläufe verbessern können“, meint Worch.

Viel Lob und Anerkennung für die Schüler*innen und das Projekt hörten wir in Eidelstedt. Danke liebe Teilnehmer*innen.

Das Generationenprojekt will den Seniorinnen und Senioren künftig mehr bieten. Auch darüber wird an diesem Nachmittag gesprochen: Welche Angebote interessieren Senior*innen außerdem? Und über welche weiteren Aktivitäten kann man Jung und Alt zusammenbringen, damit auch weiterhin beide Generationen profitieren? Hier wird schnell klar, Senior*innen haben vielfältige Interessen. Und sie wollen näher dran sein am Puls der Zeit. Deshalb waren auch alle Anwesenden hellauf begeistert, als der Vorschlag für eine Schulung „Das 1×1 der Tablets/Smartphones für Menschen 63+“ kam.  Auch hier könnten ehrenamtlich engagierte Schüler*innen die perfekten Begleiter auf dem Weg durch den Datendschungel werden. Eine Idee, die genau richtig ist und zu KULTURISTENHOCHpassen würde.

Hier nochmals Heimfeld am FEG – die leckere Bewirtung lieferte mammas canteen!
Im Eidelstedter Bürgerhaus – ein excellentes Catering zum Selbstkostenpreis lieferte uns die Firma Barthmann aus Rellingen. Herzlichen Dank!

Text: KULTURISTENHOCH2 | Susanne Rahlf + Christine Worch

Fotos: KULTURISTENHOCH